Freiheit auf Ehrenwort Teil 1

Nachgeben, aber wann und wie?

FRAG DIE KRISCHKES – LIVE SPRECHSTUNDE

Freiheit auf Ehrenwort – Nachgeben aber wann und wie?

Mit dabei waren Christin & Wolfgang Krischke gemeinsam mit mir Chris Debski von Pferde gesund bewegen

Online Reitakademie der Fürstlichen Hofreitschule Bückeburg: https://akademie.hofreitschule.de/

In dieser Folge haben wir folgende Fragen beantwortet:

  • Was sagen die alten Meister zum Thema Nachgeben auf Ehrenwort / Freiheit auf Ehrenwort?
  • Losgelassenheit kann man nicht festhalten – Wolfgang Krischke.
  • Wie haben die alten alten Meister das Thema “Nachgeben” angewendet oder wurde nur in Versammlung geritten?
  • Gab es Reitknechte, die die Pferde reiterlich aufgewärmt haben oder machte der Meister alles selber?
  • Wie handhabt ihr das mit dem nachgeben auf Ehrenwort an den Schenkel oder Gewichtshilfen?
  • Nachgeben ist ja nicht gleich Nachgeben Zügel weg werfen..oder rutschen lassen..Hand vor… wie setzt Ihr verschiedene Arten gezielt ein?
  • Und neben dem Nachgeben der Zügel… Welche Hilfen lasst ihr noch aus um dem Pferd die Freiheit auf Ehrenwort zu geben, den Schenkel zum Beispiel? Wenn Pferd und Reiter sich vertraut sind genügt vielleicht ein gutes inneres Bild das dem Pferd insgeheim schon flüstert was man sich gerade wünscht und eine Schenkelhilfe wird überflüssig…
  • Es braucht schon auch Mut zu sagen, „ich lasse das mir erarbeitete los“. (Loslassen in Form von „Luft“ geben, nicht unbedingt und per se Zügel oder Bein hinschmeissen und Kartoffelsack im Sattel spielen Was meint ihr? Habt ihr „Kopfbilder“ um da besser hinzukommen oder ggf. auch sinnbildliche Wörter?
  • Mich würde interessieren, wie viel Sitz Hilfe es bedarf, dass das Pferd stabil also am Sitz bleibt. Und andersherum gefragt: wie präsent darf oder sollen die Sitzhilfen sein, dass das Pferd mit Leichtigkeit auf andere Hilfen wie Zügel und Bein verzichten kann und eben in die Freiheit auf Ehrenwort entlassen werden kann?
  • Dann würde mich noch ein historischer Abriss interessieren, wo der Ausspruch zuerst aufgetaucht ist, wer ihn geprägt hat.
  • Wie lange kann es dauern bis man dieses Ziel erreicht. Meine Stute gibt super schnell nach, genauso schnell ist Sie wieder weg. Wie lange muss man “halten” bis man die Freiheit auf Ehrenwort geben kann. z.B. Sanft Halten Pferd gibt nach auf 3 zählen nachgeben.
  • Behaltet ihr in gewissen Situationen die leichte Spannung auf dem Zügel oder lasst ihr immer los?
  • Freiheit auf Ehrenwort gelingt uns in manchen Lektionen schon recht gut. Freiheit bedeutet für mich, die Zügel nachgeben, sobald sich das Pferd in gewünschter Position selbst trägt, fein an den Hilfen steht und das gewünschte Vorwärts beibehält. In schwierigen Lektionen können wir diese Freiheit noch nicht lange aufrecht erhalten, d.h. wenn mein Pferd “aus der Form fällt” nehme ich den Zügelkontakt wieder mehr auf, und korrigiere bzw.beginne die Lektion noch mal von vorn. Wie geht ihr damit um? Ist es sinnvoll IN der Lektion zu korrigieren (oft nur Sekunden!) und danach wieder in Freiheit zu entlassen oder beginne ich die Lektion besser wieder von vorn? Ich freue mich sehr auf eure Antwort
  • Wenn man sich die deutsche Reitlehre so anschaut, gibt es ja diesen Begriff auch, und im Turnier Sport wird ja sogar auch das überstreichen schon ab Klasse E verlangt. Mir erscheint allerdings sehr widersprüchlich warum man dann so auf diese Anlehnung beharrt und dieses von hinten nach vorne und am Gebiss abstoßen, beziehungsweise „positive Verbindung“ propagiert. Es erschließt sich mir nicht 🤷🏻‍♀️Ich verstehe Anlehnung als einen ganzheitlichen Kontakt mit meinem Körper, im besten Fall muss ich nur noch denken und das Pferd führt aus, was mit einer perfekten Durchlässigkeit zu beurteilen wäre. Ähnlich der Paraden damit ist ja eigentlich auch gemeint, dass man den ganzen Körper benutzt. Woher kommt denn das, dass das so missverständlich ausgeführt wird? Ich würde mich über eine historische Aufklärung eurerseits sehr freuen.
  • ich habe die E-Dressur ( mit Hilfszügeln ausgeschrieben, die fast alle Reiter benutzten ) geschrieben …. Das war eine Aufgabe mit Überstreichen …. Generell sicher nicht verkehrt zur Prüfung der Losgelassenheit….. aber was macht Überstreichen für einen Sinn mit Ausbindern/ Dreieckszügeln???? Für mich keinen ….. oder habe ich einen Denkfehler?
  • Freiheit auf Ehrenwort kann doch nur gegenseitig gegeben werden. Wenn ich die Freiheit dem Pferd gebe muss es doch auch darauf vertrauen können, dass seine Interpretation dieser Freiheit dann auch vom Menschen akzeptiert wird. Wir als Menschen dann also nur entsprechend sanft, wenn nötig, reagieren. Fehler gibt es ja nicht mehr…seht ihr das ähnlich?
  • Sehe ich das richtig, dass Freiheit auf Ehrenwort die Krone der Ausbildung ist und ein enormes Vertrauen zueinander bei Pferd und Reiter voraussetzt und dass das auch ein sehr fragiler Zustand ist? Quasi eine Momentaufnahme absoluter Übereinstimmung aber eher nicht ein Dauerzustand? Und dass es lange dauert, dahin zu kommen, ja dass es auch nicht mit jedem Pferd möglich ist?

Die Sprechstunde “Frag die Krischkes” finden jeden Dienstag um 20:00 Uhr Live auf Facebook statt und können anschliessend auf Youtube und in der Online Reitakademie angesehen werden:

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