Warum die ständige Einwirkung von Hand oder Schenkel nicht zum Ziel führt

Die Hilfen des Reiters: Warum die ständige Einwirkung von Hand oder Schenkel nicht zum Ziel führtStellen Sie sich vor, Sie würden auf der Strasse stehen und jemanden hinter Ihnen, fordert Sie auf “loszulaufen”.

Gehen wir mal davon aus, Sie würden die Person kennen und Sie wollen der Auforderung nachkommen und laufen also los. Nachdem Sie die ersten Schritte gegangen sind, hören Sie erneut hinter sich die Stimme, die ihnen sagt Sie sollen loslaufen.

Zunächst werden Sie eventuell denken, dass derjenige hinter Ihnen nicht richtig mitbekommen hat, dass sie bereits laufen und werden weiterlaufen, evtl. sogar bereits beschleunigen. In diesem Moment hören Sie allerdings erneut die Stimme hinter sich, die abermals und eindrücklich von Ihnen verlangt “loszulaufen”.

Je nach dem von welchem Gemüt Sie sind, werden Sie sich irgendwann umdrehen und die Person hinter Ihnen anschreien, ob diese nicht merken würde, dass Sie bereits laufen.Oder Sie werden sich zumindest fragen, ob diese Person wirklich weiß, was sie will.

Egal wie Sie auch reagieren, stellen Sie sich vor: Die Person wird dennoch nicht davon ablassen, Sie erneut jede Sekunde und immer lauter aufzufordern, loszulaufen.

Sie finden diese Vorstellung sicherlich befremdlich und halten diese Person die hinter ihnen läuft mit an angrenzender Wahrscheinlichkeit für nicht Zurechnungsfähig. Und dennoch handeln die meisten Reiter tagtäglich genau wie diese Person die immer wieder dazu aufruft “loszulaufen”.

Jede Hilfe sollte eindeutig und unmissverständlich sein. Hat das Pferd diese verstanden besteht keinerlei Bedarf die Hilfe erneut zugeben.

Das vielfach beschriebene “Heraustreiben jedes Schrittes” ist ein Mythos der unweigerlich zu Missverständnissen, Verspannung und Unkooperation seitens der Pferde führen wird. Mitunter wird eine ständige Bewegung des Reiters (hier ist nicht das Mitbewegen mit dem Pferderücken gemeint) zu unnötiger Anspannung oder gar Verspannung des Reiters führen.

„Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein


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