Die Pferdephysiotherapie ist eine ideale Möglichkeit das Bewegungspotential eines Pferdes wiederherzustellen, zu festigen und zu verbessern. Durch die ausgiebigen Untersuchungen des Pferdes, aber auch des Equipments, der Analyse der Bewegungen, gilt es nicht nur Symptome zu erkennen, sondern vor allem die Ursachen von Problematiken aufzudecken und die richtigen Schlüsse für eine Beseitigung und zukünftiger Vermeidung zu ziehen.

Reiten heißt Zeit geben, sich auf die Suche begeben und den Partner Pferd verstehen. Am Anfang und Ende steht für mich daher als Leitmotiv, eine Aussage des großen portugiesischen Reitmeisters Nuno Oliveira:

“Reiten Sie ihr Pferd glücklich”

Wann benötigt man eigentlich einen Physiotherapeuten?

Das Leistungsspektrum eines Physiotherapeuten ist breit gefächert. Es gibt viele Indikationen die die Arbeit eines Physiotherapeuten erforderlich oder sinnvoll werden lässt.

Alles Leben ist Bewegung

und so funktioniert auch der Körper des Pferdes bekanntlich am besten wenn es ausgiebig bewegt wird. Aber dazu muss der Körper des Pferdes in einer Verfassung sein, dass die Bewegung stattfinden kann.
Nun kommt es oft vor, dass der Körper allerdings Signale sendet, dass das Bewegungspotential eingeschränkt ist

Analyse der Pferdehufe
Die Sattelanalyse - Pferdephysiotherapie Chris Debski Bochum NRW

Indikationen für die Pferdephysiotherapie

  • Lahmheiten*
  • Taktfehler
  • Sattelprobleme die sich z.B. in Rückenproblemen wiederspiegeln
  • Steifigkeiten – Das Pferd lässt sich nicht stellen oder biegen
  • Kreuzgalopp bzw. falsches Anspringen im Galopp
  • Es zeigt ungewöhnliche Abwehrreaktionen: Steigen, Buckeln, Treten/Ausschlagen, Beissen
  • Widersetzlichkeit gegen die Reiterhilfen
  • Das Pferd bringt plötzlich nicht mehr die gewohnte Leistung
  • Muskelprobleme
  • häufiges Stolpern
  • Schiefehalten des Schweifs
  • Probleme mit der Losgelassenheit
  • nach Stürzen, Verletzungen oder Operationen (Reha)
Kontakt aufnehmen!

Im Idealfall wird der Physiotherapeut durch einen Tierarzt, Ostheotherapeuten oder Hufschmied empfohlen.

*Lahmheiten sollten immer vom Tierarzt abgeklärt sein

Bitte beachte: Eine physiotherapeutische Maßnahme kann eine tierärztliche Behandlung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen!

Leistungen der Physiotherapie für Pferde

Auf folgendes können Sie zurückgreifen:

FAQ

Häufige Fragen zur Pferdephysiotherapie

Ich selbst bin im Münsterland (48712 Gescher) situiert und nehme in der Regel Termine im Umkreis von max. 100km / 1 Stunde Fahrtzeit meines Wohnorts an.

Bei Terminen mit einer Distanz von mehr als 30km sollten in der Regel mind. 2-3 Pferde zu behandeln sein. Die Anfahrtkosten (0,50 € pro gefahrenem Kilometer) können dann aufgeteilt werden. Für die Terminkoordination kann ich Aushänge zum Ausdruck für den Stall bereitstellen.

Die physiotherapeutische Grundbehandlung (Erstaufnahme) hat folgende Bestandteile:

  • ausführliches Gespräch mit dem Besitzer
  • Anamnese / Erstellen eines umfangreichen Befundbogens in dem alle Ergebnisse des Untersuchungsgangs festgehalten werden.
  • Palpation (Tastbefund)
  • Stellungs-, Gangbild-Analyse
  • Materialcheck: Zäumung, Gebiss, Die Sattelanalyse
  • Individuelle Therapie je nach Befund
  • Absprache eines individuellen Trainingsplans

Anschliessend wird der gesamte Befund analysiert , mit dem Pferdebesitzer besprochen und das Pferd entsprechend dem Ergebnis behandelt (Erstbehandlung)

Eine erste Bestandsaufnahme dauert in der Regel oft mehr als 1,5 Stunden.
Weil wir uns zuerst einmal sehr ausführlich mit dem Besitzer über das Pferd und alle Faktoren austauschen. Dann wird das Pferd rund um durchgecheckt. Exterieur, Hufe, Zähne. Das Pferd wird an der Hand vorgeführt im Schritt und Trab und in den Wendungen. Ggf. Schauen wir uns das Pferd auch unter dem Reiter an. Wir werfen einen Blick auf das Equipment, schauen uns an, welche Zäumung verwendet wird, prüfen ob das verwendete Gebisspasst, gibt es eventuell Druckstellen durch den Zaum. Und ein besonderes Augenmerk werfen wir auf den Sattel.
Danach geht es dann an eine sehr ausführliche Analyse der Gelenke, Wirbel und der Muskulatur.

Ein Folgetermin wird in der Regel vom Umfang her deutlich kürzer ausfallen, meist reicht eine halbe Stunde.

Nach der physiotherapeutischen Behandlung sollte das Pferd möglichst 48 Stunden nicht “gearbeitet” werden. Es darf und soll sich aber frei bewegen können.
Die intensive Behandlung kann, wie bei uns Menschen, einen Muskelkater hervorrufen. Daher kann es sein, dass sich das Pferd ein wenig steiff und “ungelenk” bewegt.
Ferner muss es sich nach einer erfolgreichen Behandlung erst einmal an das neue Körpergefühl gewöhnen, denn die gewohnte Balance ist eventuell, im positiven Sinne, gestört. Die angelernten Bewegungsmuster, z.B. Schonhaltungen, sind ja nun auf einmal nicht mehr erforderlich.
Muskelpartien die bisher nicht / nicht mehr ihren vollen Einsatz übernommen haben, können auf einmal wieder eingesetzt werden.
Daher sollte sich das Pferd in den ersten 2 Tagen nach der Behandlung möglichst frei bewegen können. Stellen Sie das Pferd auf die Wiese oder den Paddock.

Von Fall zu Fall wird es nötig sein, das Pferd an einen Tierarzt, Osteotherapeuten, Hufschmied oder Sattler zu verweisen, da auch das Arbeitgebiet des Physiotherapeuten selbstverständlich eingeschränkt ist und so jeder auf seinem Gebiet Fachmann ist.

Sollte also während der Behandlung festgestellt worden sein, dass Ursachen für Probleme bei Sattel, Zaumzeug oder auch im Bereich der Hufe zu suchen sind, so sollte erst mit dem entsprechenden Kollegen (Sattler, Hufschmied etc.) die Problematik besprochen und möglichst beseitigt werden.
Denn nichts wäre tragischer als die Ursache für eine Problematik nicht zu beseitigen – Man kann sich sicher sein, dass die Probleme sonst schneller wieder da sind, als einem lieb ist.

Danach widmen Sie sich dem abgesprochenen Reha-/ Trainingsplan.

Nach einer Erstbehandlung sehen wir uns dann zu einem Folgetermin wieder. Dieser wird in der Regel kürzer ausfallen und wir überprüfen die Erfolge der ersten Behandlung – besprechen die Zwischenzeit, eventuell wird der Reha-/ Trainingsplan überarbeitet.

 

In der Regel wird es sogar nötig sein, dass der Besitzer nach entsprechender Anleitung das Pferd in der Folgezeit das Pferd entsprechend “trainiert”. Hierfür wird ein individueller Trainings-Plan erstellt.

Ausserdem werden dem Besitzer Dehnübungen und Mobilisationsübungen mit auf den Weg gegeben.

Idealerweise wird auch ein weiterer Termin zur Überprüfung/Nachbehandlung vereinbart.

Die Kosten für eine physiotherapeutische Grundbehandlung belaufen sich auf 160,00 Euro.

Diese sind direkt beim ersten Termin in bar zu entrichten.

Eine Nachbehandlung kostet in der Regel ca. 90 Euro.

Die Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten – Denn jedes Pferd und jede Problematik ist individuell. Es hängt immer vom Befund der Untersuchung ab.
Allerdings hat sich herausgestellt, dass oftmals schon nach der ersten Behandlung deutliche Verbesserungen zu verzeichnen sind, so dass bei intensiver Mitarbeit des Besitzers lediglich ein kurzer Nachbehandlungstermin erforderlich ist.
Bei größeren Problematiken, die vor allem bereist seit langer Zeit vorherreschen, kann es allerdings auch sein, dass mehrere Behandlungen erforderlich sind.

Leider hat sich gezeigt dass vor allem schlecht sitzende Sättel eine häufige Ursache für Bewegungseinschränkungen beim Pferd auszumachen sind. Behindert zum Beispiel der Sattel die Schulterfreiheit des Pferde, so können daraus Muskelprobleme im Bereich der Vordergliedmaße resultieren. Die Folge können Taktfehler, Stolpern oder sogar Widersetzlichkeiten sein. Sollte der Sattel als Ursache in Frage kommen, so ist es wichtig neben der physiotherapeutischen Behandlung des Pferdes, vor allem die Sattelproblematik zu lösen, ansonsten würden bei weiterer Verwendung eines unpassenden Sattels die Probleme erneut auftauchen.

Mehr zur zum Thema Sattel erfahren Sie hier:

Probleme der Zähne können zu weitreichenden Folgeproblemen führen. Ein Pferd mit Zahnproblemen, kann keine wirklich “entspannte” Muskelarbeit verrichten – Selbstverständlich werden wir diese Probleme nicht beseitigen, sondern uns lediglich um die Folgeproblematiken kümmern, die Ursache muss der Fachmann für Pferdezahnbehandlungen erledigen. Ein Blick ins Maul kann daher Rückschlüsse für die Ursache anderer Probleme eröffnen.

Über mich

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Ich bin ausgebildeter Pferdephysiotherapeut, passionierter Reiter, Buchautor und Dozent des e-Learning Konzepts Onlinekurs Pferdeanatomie.

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