Eine Studie zum Thema Leichttraben hat ergeben, dass das Leichttraben rückenschonender für das Pferd ist, als das Aussitzen.
(Link ist leider nicht mehr verfügbar)
Der Studie muss man wohl recht geben (zumindest im Sinne der Versuchsaufstellung die man leider nur suggerieren kann) ABER: Bei der Studie wäre es interessant zu sehen, welche Voraussetzungen zum Tragen kamen. Wurden hochausgebildete Pferde unter hochausgebildeten Reitern in der Versammlung ausgeritten?
Oder wurde mein/das übliche Bild im Kopf bestätigt, bei dem mittelmäßig ausbalancierten Pferde „vorwärts“ (im Sinne von Schnell) geritten wurden.
(Aus dem Bild im PDF geht leider nicht hervor, ob es sich um eine Phase im Einsitzen, beim Leichttraben oder um Aussitzen handelt. – Reiter und Pferd machen jedenfalls keine gute entspannte Figur)
Ich gehe mal davon aus, dass die englische Reitweise (deutsches System) grundlegend war. (ohne Wertung)… bei dem über die Lösungsphase das Pferd im Trab geritten wird um es durch das vermehrte Auffordern „Vorwärts“ zu treten (im Sinne von unter/ an den Schwerpunkt zu treten, zu lösen und Balance herzustellen. In dieser Phase ist das Pferd nicht gelöst / ausbalanciert und ein Aussitzen ist eigentlich vor Erreichen einer grundlegenden Balance / Losgelassenheit nicht möglich – das Pferd würde den Reiter nicht zum Sitzen kommen lassen.
Sprich jedes Aussitzen wäre selbstverständlich unbequem für Reiter und Pferd und demnach UNGESUND für den Pferderücken.
Ein Leichttraben kann dann sicherlich nur gesünder für den Rücken sein…
ABER: Aus welcher Sicht muss man dann das Leichttraben dann bewerten – reite ein Pferd welches Du nicht (gesund) aussitzen kannst im leichten Sitz/Leichttraben – auch dann im Trab – wenn es für den Trab nicht ausbalanciert ist?
Nun ja – meine Meinung dazu ist, man sollte mir nicht so viele Gedanken um das Symptom machen – sondern die Ursache behandeln – > das Pferd muss im Halt auf den Schritt vorbereitet werden und im Schritt auf den Trab und im Trab auf den Galopp.
Basis ist nur dann Basis für etwas, wenn sie auch das Weitergehende fördert. Fördert sie es nicht – ist sie keine Basis.
Heißt: – wer sein Pferd im Halt nicht für einen guten Schritt gelöst hat, der muss aus diesem Schritt zum Halt zurückkehren – Wer im Schritt sein Pferd nicht auf den Trab vorbereiten kann, so dass Balance und Gleichgewicht für ein Grundmass an Versammlung ausreichen (Pferd lässt Reiter bequem sitzen), der muss zum Schritt zurückkehren und eventuell sogar durchparieren und im Halt erneut lösen und beginnen.
Wer sich das Pferd auf dem Bild ansieht – der sieht viele Faktoren, die für eine mangelnde Balance, innere Losgelassenheit etc. sprechen (angespannter Gesichtsausdruck, mangelndes Treten unter den Schwerpunkt, kein angehobener Widerrist, unruhiger Schweif).
Das Leichttraben ist eine sinnvolle Symptombehandlung, um trotzdem mit einem Pferd von A nach B zu kommen ohne den Rücken über Mass zu beschädigen. In der Regel schaffen die meisten Reiter allerdings nicht die Ursache der mangelnden Balance und Losgelassenheit über das Leichttraben oder den leichten Sitz zu fördern um mit einem gut vorbereiteten Pferd in ein versammelten Trab zu wechseln und bequem auszusitzen.
Wer Reiten möchte und seinem Pferd etwas Gutes tun möchte, der widmet sich umso öfter der Beseitigung der Ursache.
Dazu gehört auch eine Portion Mut – man muss sich entgegen der vorherrschenden Methode – dazu durchringen öfter mal in der Bahn rumzustehen oder aus Sicht der meisten Reiter/Ausbilder – viel zu viel Schritt zu Reiten. Dazu das Pferd so lange es im Sattel nicht klappt vom Boden aus zu arbeiten. (wer sich traut dies in einem „Sportstall“ durchzuführen der braucht Biss und Durchhaltevermögen)