Was sind eigentlich Faszien

Die Fascia thoracolumbalis umhüllt den Bereich der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule
Wenn ein Pferd sich nicht mehr korrekt bewegt holen viele Besitzer erst einmal den Tierarzt oder greifen zum Hörer und rufen den Ostheotherapeuten ihrer Wahl an. Die üblichen Verdächtigen Problemverursacher sind meist schnell ausgemacht – Gelenkblokaden, Muskelverspannungen und Co.. Eine gezielte Spritze, Boxenruhe und Medikamente sind leider viel zu oft die schnell gewählten Waffen des Tierarztes, während der Osteotherapeut, den ein oder anderen Wirbel, wieder dahin “richtet”, wo er hingehört. Das ist im Bereich der Humanmedizin leider nicht wirklich anders – wenn es im Rücken “zwickt” gehen wir zum Hausarzt, Orthopäden und eventuell zum Osteopath. Viele Jahre hatte die Ursachenforschung einen wichtigen Faktor leider nicht immer auf dem Radar – die Faszien. Der Grund dafür ist schnell gefunden, denn die Faszienforschung ist ein noch relativ neues Forschungsgebiet der Medizin. So wurde erst 2007 eine international abgestimmte Definition für Faszien veröffentlicht.

Was sind eigentlich Faszien und warum lohnt es sich mit dem Themengebiet zu befassen?

Faszien sind grob umschrieben vor allem straffes Bindegewebe. Wer sich zum Beispiel beim Kochen ein Hühnerbrustfilet genauer ansieht – der hat auch schon mal Faszien gesehen: Die Faszie ist dieses weiße, feine Netz, das sich über das Fleisch hinweg zieht, dieses umhüllt und festigt.

Verschiedene Schichten der Faszien

Es gibt übrigens drei Schichten der Faszien:
  • oberflächliche Faszien
  • tiefe Faszien
  • viszerale Faszien
Die Faszien umhüllen einzelne Muskelfasern des Pferdekörpers, trennen Muskeln voneinander und sind wie ein Netz über den ganzen Körper miteinander “verspannt” bzw. “verkettet”.

Faszien übertragen Bewegungsimpulse durch den Körper des Pferdes

Diese Verkettungen übertragen Bewegungsimpulse durch den ganzen Körper – eine Bewegung des Kopfes und des Halses Zug auf die Hals-Faszie weiterleiten und ihn so auf den Rücken, dem Bauch bis hin zur Hinterhand übertragen. Stellung und Biegung haben so eine deutliche Abhängigkeit voneinander, so wie Beizäumung im positiven und negativen Einfluss auf die Versammlung eines Pferdes nehmen kann. Sind die beteiligten Faszien in der “Kette” allerdings verklebt können die Impulse nur noch schlecht bis gar nicht übertragen werden. Faszien weisen einen hohen Flüssigkeitsanteil auf und sind daher hochelastisch. In ihrer Funktion im Zusammenspiel mit der Muskulatur sorgen sie für eine Gleitfähigkeit der Muskeln. Zwischen den einzelnen Muskelschichten des Pferdes schützen die Faszien die empfindlichen Blutgefäße und Lymphen. Übrigens sind auch die Organe mittels Faszien im Pferdekörper “aufgehangen”. Faszien sind darüber hinaus selbst auch schmerzempfindlich, dazu können sie verkleben und mit der Zeit sogar regelrecht verfilzen. Dies beeinträchtigt die Muskulatur und den Lymphfluss unter der Faszie natürlich enorm. Ist nämlich die Gleitfähigkeit eines Muskels unter der Faszie beeinträchtigt kommt es zu Ablagerung von Lymphflüssigkeit, Gelenkschmerzen und führt zu Verlusten der Bewegungsfähigkeit des Pferdes in den betroffenen Arealen. Daraus resultierend kann es natürlich sogar zu Lahmheiten kommen. Die typischerweise für Menschen zu Rate gezogenen Aufnahmeverfahren wie Röntgen und MRT oder CT können Veränderungen der Faszien leider nicht bildlich wiedergeben. Zwar gibt es mittlerweile auch spezielle Ultraschallgeräte, allerdings muss eine Praxis diese erst einmal besitzen und ferner muss der Mediziner die Faszie überhaupt in seinen Kreis der Verdächtigen Verursacher einbeziehen. Bei den Pferden sieht das nicht anders.

Beispiele für wichtige Faszien im Pferdekörper

Die Faszie thoracolumbalis ist ein Beispiel für eine sehr wichtige Faszie, denn sie umhüllt den Bereich der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule. Die feinen Rezeptoren der Faszie nehmen jede positive und negative Bewegung, sowie Anspannung oder gar Verspannung des Reiters auf dem “Rücken” auf und leiten sie weiter. Das Thema Losgelassenheit ist also auch für den Reiter extrem wichtig. Angst, Stress, Verbissenheit sind schlechte Einflüsse die vom Reiter auf das Pferd übertragen werden und machen feines Reiten quasi unmöglich. Gute Therapeuten haben die Möglichkeit durch Palpieren des Pferdes die Funktion der Faszien in vielen Bereichen zu überprüfen und anschliessend evtl. Verklebungen zu lösen, um so die Bewegungsfähigkeit des Pferdes wieder zu verbessern. Das Lösen der Verklebungen kann durch Faszien-Massage-Techniken erfolgen oder hilfreich können neben entsprechenden Geräten auch die aus der Humanphysiotherapie bekannten Physio-Tapes sein.

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