Im Forum auf
www.klassikreiten.de herrscht gerade eine etwas feindlich/kontroverse Diskussion zu einem
Video von
Jean Claude Racinet.
Da wird viel über das Gesehene diskutiert – leider ist das Video völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Vor allem die Forenteilnehmer ohne
Racinet/
Baucher Hintergrund finden das Video sehr unschön – was ich zum Teil sogar verstehen kann.
ABER: Ich finde diese ganze Diskussion bringt leider überhaupt nichts – weil die Grundlage für die Beurteilung des Videos völlig fehlt. Man weiß nicht welchen Zweck Hr.
Racinet beim “Behandeln” dieses Pferdes verfolgte – und ob er ein Ergebnis erreicht hat – oder eventuell nur eine Bestätigung für zuvor besprochene “Probleme” des Pferdes
{jcomments off}
– z.B.
Verspannungen etc. erhalten wollte. Der wichtigste Aspekt ist in der Diskussion meiner Meinung nämlich völlig zu kurz gekommen. Wer
Racinet sich mal genauer angeschaut hat wird festgestellt haben, dass viele der Kursteilnehmer mit wahren “Patienten” zu ihm ins
Seminar kommen. Es geht gar nicht nur um Baucherismus und die Umsetzungen in Form von Reitunterricht – es gleicht oftmals mehr einer Therapie. Jedes Pferd wird anders “behandelt” – das eine longiert – das nächste geritten, das wieder nächste im Stand flexioniert. und dabei geht es
Racinet vor allem um die Pferde… im Nachgang erst um die Reiter. Das hat natürlich absolut wenig mit dem zu tun was man ansonsten von
Reitseminaren gewohnt ist… es ist SEHR speziell.
Man hat oftmals mehr das Gefühl – das es sich bei Racinets Arbeiten am Pferd eher um ostheopatisches Reiten und Arbeiten handelt… “
Feines Reiten” – ist selten zu sehen – warum? dazu müssen erst die Voraussetzungen – z.B. ein
gesundes Pferd ohne Verspannungen und im Gleichgewicht stehend – erfüllt sein. Deshalb war es auch überaus interessant zu sehen wie die Leiterin des wohl bekanntesten Ostheopathie-Zenrums in Deutschland, selbst GrandPrix-Reiterin, mit einem problematischen Pferd für 2 (!) Tage ins Racinet Seminar gekommen ist… ein ungeheures Pulverfass – wie ich fand… aber siehe da… sie war begeistert. Warum?… ich hab es gesehen… das Pferd was sie mitbrachte war ein Warmblut, ungeheuer nervös… Es blieb nicht stehen… schien schwierig und anstrengend zu reiten… aber nach einer kurzen Begutachtung von Hr.
Racinet schilderte er seine Meinung zu dem Pferd – er sagte ihr welche Verpsannung das Pferd hat – und sie konnte (als Frau von Fach) seine Beobachtung in Gänze bestätigen.
Dann zeigte er ihr Flexionen und ritt das Pferd kurz selber… nach kurzer Zeit wurde das Tier ruhiger und ruhiger… Ziel war hier nicht – wie komme ich weiter bei
Galoppwechseln und
Piaffe… Wer so etwas als Zuschauer vom
Racinet-Seminar erwartet – wird denke ich meistens bitter enttäscht – wer die Voraussetzungen dafür allerdings selber und auch das passende Pferd-Material mitbringt – dem kann
Racinet allerdings auch weiterhelfen. Dieser
Bericht hier.. .finde ich… zeigt sehr schön wie “weit” so ein Seminar gehen kann… “aber” es fängt auch hier mit der
einer Blokade und
deren Lösung an.. ausserdem bringt die Reiterin eine Menge an Vorarbeit mit…
Man muss halt sehr unterscheiden zwischen dem
Buchautor Racinet und dem
Seminarleiter Racinet.